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Der Beginn dieser jetzt zur Neige gehenden Legislatur war für mich persönlich eine Zeit des Abschieds und der Trauer. Während die Regierungsbildung sich dahin zog, wir uns in der Fraktion einrichteten, Themen und Sprecher*innen und unseren neuen Fraktionsvorstand wählten, erkrankte eine meiner liebsten Freundinnen aus Kindertagen schwer und starb Anfang 2018. Wenige Monate später musste mich von einem mir sehr lieben langjährigen ehemals grünen Wegbegleiter und Freund verabschieden.

Meine Mutter wurde zusehends von ihrer Erkrankung aufgezehrt und auch sie musste ich schließlich wenige Wochen später gehen lassen. Die letzten Wochen hab ich sie gepflegt. Ich konnte bei ihr sitzen, ihr die wenigen Wünsche, die sie noch hatte, erfüllen, ihre Hand halten, mit ihr lachen. Ja, auch Sterbende lachen gern, freuen sich über gute Stimmung und es kann eine bereichernde Zeit für alle sein. Wenn die Schmerzen im Griff sind durch gute medizinische Versorgung.

Es muss endlich Schluss sein mit den bloßen Lippenbekenntnissen der Bundesregierung. Wir haben genug von Hearings und Hackertronics ohne jede Folge!
In unserem Antrag „Jugend in der Krise“ fordern wir:

Als jugendpolitische Sprecherin unserer Grünen Bundestagsfraktion, als klinische Psychologin und als Mutter geben mir die neuesten Studien zu jungen Menschen schwer zu denken.

Die inzwischen breite Studienlage zur Situation von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie unterstreicht die Problematik in der Krise. Die Werte werden mit jeder neuen Veröffentlichung dramatischer: Fast 60% der Teilnehmenden der jüngsten Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung sind der Überzeugung, dass ihre Belange in der Politik keine Rolle spielen. Sie fühlen sich nicht gesehen und nicht gehört.

Als jugendpolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, als klinische Psychologin und auch als Mutter achte ich natürlich besonders auf die psychosoziale Gesundheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

In der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind Kontakte außerhalb der Kernfamilie, zur Peer-Group, zu Gleichaltrigen, von großer Bedeutung: Wer bin, wie wirkmächtig kann ich sein, wo unterscheiden wir uns und wo sind wir gleich, wie können wir Kompromisse schließen und auf Augenhöhe agieren? Begleitet von den Freund*innen können Jugendliche sich langsam von der Familie abnabeln, ohne sich weniger getragen zu fühlen. Geteilter Alltag macht Probleme kleiner und Erfolgserlebnisse unvergesslich.

210325 rede jugendinderkriseHeute sprach Beate Walter-Rosenheimer zur Situation von Jugendlichen in der Corona-Pandemie. 

„Jugend in der Krise“ – so lässt sich das vergangene Jahr für die allermeisten jungen Menschen in Deutschland zusammenfassen.

Und während die Probleme vieler gesellschaftlicher Gruppen ausführlich diskutiert wurden, blieben die Sorgen und Nöte von Jugendlichen weitgehend ungehört. Und das haben junge Menschen sehr wohl registriert.

In der aktuellen JuCo2-Studie geben knapp 65 Prozent der Befragten an, dass sie „eher nicht oder gar nicht den Eindruck“ haben, „dass die Sorgen junger Menschen in der Politik gehört werden“.

Das ist nicht nur ein Alarmzeichen, nein, das ist ein Armutszeugnis für die amtierende Bundesregierung, das ist auch eine krachende Ohrfeige für die Jugendpolitik von Ministerin Giffey.

Sehen Sie hier die Rede in vollem Umfang.

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