Eingabehilfen öffnen

In Deutschland herrscht Aufbruchstimmung. Die Menschen wollen eine gestaltende, eine vorausschauende und eine nachhaltige Politik, die die zentralen Themen unseres Jahrzehnts endlich in den Fokus nimmt.210331 bwr3Die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele ist Voraussetzung dafür, dass wir weiter in Freiheit und Wohlstand leben können. „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“ - dieser alte Wahlspruch der Grünen Partei wurde aktuell vom Bundesverfassungsgericht spektakulär bestätigt.
Ich stehe für eine wirksame Klimaschutzpolitik, die dafür sorgt, dass unseren Kindern und Enkelkindern ein lebens- und liebenswerter Planet hinterlassen wird.

Die wichtigsten Zahlen:
Jede 5. Familie ist eine Ein-Eltern-Familie, Tendenz steigend. Durchschnittlich 89% der Alleinerziehenden sind Frauen, je jünger die Kinder sind, desto mehr leben bei den Müttern.
Die Teilzeitquote ist mit 58% beinahe ebenso hoch wie die Erwerbsquote (61%). Alleinerziehende Mütter arbeiten im Schnitt dennoch etwa 5 Wochenstunden länger bezahlt als Mütter in Paarfamilien. Die Hälfte aller Alleinerziehenden bekommt keinen Unterhalt vom anderen Elternteil und ein Viertel nicht den, der der Familie zustehen würde. Während die ALG2 Bezugsquote bei Paarfamilien 7,3% beträgt, liegt sie bei Alleinerziehenden mehr als vier Mal so hoch bei 37,6%. Studien betitelt den Anteil der von Armut bedrohten Alleinerziehenden-Familien auf 68%. All das vor Corona.

Wie wäre ich eigentlich zurechtgekommen, wenn meine Eltern ganz woanders gelebt hätten, mein berufliches und ehrenamtliches Umfeld weniger grün und weit weniger unterstützend gewesen wäre und wenn ich als alleinerziehende Mutter mit fünf Kindern eine Wohnung hätte finden müssen? Auf dem Mietmarkt konkurrieren Ein-Eltern- (und damit auch Ein-Einkommen)-Familien gerade in Metropolregionen und deren Speckgürteln mit „Double-Income, no Kids“-Haushalten und die Chancen sinken mit jedem weiteren Familienmitglied. Die wenigen noch verbliebenen Wohnungen mit Sozialbindung können den Bedarf bei weitem nicht auffangen und Genossenschaftsbeteiligungen sind rar und für Alleinerziehende in der Regel nicht zu stemmen. Gleichzeitig sind die guten Arbeitsplätze oft genau da, wo Wohnen ein Problem ist. In meinem Fall war das damals München.

Gerade die Corona-Krise zeigt deutlich, welchen Stress beengte Wohnsituationen auf Familien ausüben können und dass ein ruhiger Platz zum Arbeiten und Lernen ein Faktor des Bildungserfolges ist.

Keine andere Frage hat mich nachhaltiger durch mein Leben begleitet. Im Beruf, im Ehrenamt und bei privaten Verabredungen. Als ich mir mit meinem Mann die Sorgearbeit noch geteilt habe, waren wir eine kleine Sensation: Er kam ebenso oft in den Kindergarten oder auf den Spielplatz wie ich und eine gleiche Aufteilung von Haushalt und Kindern ist bis heute noch nicht selbstverständlich. Zu der Zeit wurde ich für die Antwort auf diese Frage oft beneidet und mein Mann sogar bewundert.

Einsamkeit ist nicht erst seit Corona ein gesellschaftsrelevantes Thema. Großbritannien hat bereits 2018, lange vor der Pandemie und den isolierenden Infektionsschutzmaßnahmen, ein eigenes Ministerium gegen Einsamkeit eingerichtet. Dem voran gegangen war die erschreckende Erkenntnis, dass Einsamkeit das Ausmaß einer Epidemie angenommen hatte.

Während das BMFSJF, das Bundesfamilienministerium, Einsamkeit immer noch vor allem als Problem (hoch)betagter Menschen sieht, wissen wir doch längst, dass Einsamkeit kein Alter kennt.

Einsamkeit ist neben anderem auch das Gefühl, sich ausgeschlossen und nicht zugehörig zu fühlen und entspricht damit ziemlich genau dem Gefühl, das über 60% der Jugendlichen während der Corona-Pandemie beschreiben, wenn sie sagen, dass ihre Bedürfnisse nicht gesehen und ihre Stimmen nicht gehört werden. Dass sie sich von der Politik vergessen fühlen.

DJ-Accessibility