Die wichtigsten Zahlen:
Jede 5. Familie ist eine Ein-Eltern-Familie, Tendenz steigend. Durchschnittlich 89% der Alleinerziehenden sind Frauen, je jünger die Kinder sind, desto mehr leben bei den Müttern.
Die Teilzeitquote ist mit 58% beinahe ebenso hoch wie die Erwerbsquote (61%). Alleinerziehende Mütter arbeiten im Schnitt dennoch etwa 5 Wochenstunden länger bezahlt als Mütter in Paarfamilien. Die Hälfte aller Alleinerziehenden bekommt keinen Unterhalt vom anderen Elternteil und ein Viertel nicht den, der der Familie zustehen würde. Während die ALG2 Bezugsquote bei Paarfamilien 7,3% beträgt, liegt sie bei Alleinerziehenden mehr als vier Mal so hoch bei 37,6%. Studien betitelt den Anteil der von Armut bedrohten Alleinerziehenden-Familien auf 68%. All das vor Corona.
In der Pandemie hat sich die Situation Alleinerziehender zusehends verschärft: Ohne Schule und KiTas fallen die Betreuungseinrichtungen weg, der notwendige Infektionsschutz reißt riesige Löcher in informelle Netzwerke, Kurzarbeitergeld verknappt Budgets, die vorher schon nicht reichten. Jobs gehen verloren, mehr Familien rutschen ab.
Und die Bundesregierung? Wurschtelt im Klein-Klein mit Corona Bonus und Kinderzuschlag und scheint die Alleinerziehenden wieder einmal lieber zu vergessen.
Wir brauchen jetzt die Kindergrundsicherung, wir brauchen jetzt Bildungsgerechtigkeit, wir brauchen jetzt Unterstützung für alle Familien und nicht länger Steuergeschenke für die Familienmodelle des letzten Jahrhunderts.
Wer kümmert sich eigentlich gerade um die Kinder? Und wer sieht die Sorgen und Nöte der Alleinerziehenden? Die GroKo jedenfalls nicht. Es ist Zeit für Verbesserung, für große Würfe und es ist Zeit, den Kampf der Alleinerziehenden endlich laut und stark in den nächsten Bundestag zu tragen! Auch dafür trete ich an.