Zur Veröffentlichung der Ergebnisse der repräsentativen Jugendbefragung „Kindertagesbetreuung und Pflege – attraktive Berufe?“, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom SINUS-Institut erhoben wurden, erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik und Ausbildung:
Es ist erfreulich, dass sich fast ein Viertel der jungen Menschen, die befragt wurden, vorstellen können, im Pflege- oder Erziehungsbereich zu arbeiten.
Es sind junge Menschen, die Lust haben, in dieser Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, das ist ein gutes Zeichen. Und unsere Gesellschaft braucht diese Professionen, das hat Corona noch einmal mehr deutlich gemacht. Das Ergebnis zeigt auch, dass systemrelevante Berufe in Zeiten der Pandemie endlich eine höhere Wertschätzung erfahren.
Ganz klar ist aber auch, dass diese Berufe, sei es in der Kitabetreuung, sei es in der Pflege dringend besser bezahlt werden müssen. Das haben die befragten Jugendlichen auch zu Recht kritisch angemerkt. Es ist ja schön, dass Familienministerin Giffey die Ergebnisse begrüßt. Allerdings regiert die große Koalition nun bereits seit 2013. Das ist eine lange Zeit, in der viel zu wenig passiert ist. Wichtige Stellschrauben wurden nicht gestellt, die Ergebnisse sind bekannt. Es gibt einen eklatanten Mangel an Pflegefachkräften und Erzieherinnen und Erziehern.
Warme Wort helfen hier wenig. Die Hebel liegen in besseren Arbeitsbedingungen, besseren Aufstiegsmöglichkeiten und natürlich einer adäquaten Bezahlung. Ministerin Giffey muss hier endlich tätig werden. Es ist Zeit zu handeln.