Am 8. April findet seit 1971 der Internationale Roma-Tag statt.
Der Tag erinnert an die Diskriminierung und Verfolgung der Rom*nja und möchte auch mehr Sichtbarkeit für die Menschen, ihre Belange und ihre Kultur erreichen.
Roma sind mit ca. 12 Millionen Menschen die größte ethnische Minderheit Europas und waren über Jahrhunderte ausgegrenzt und diskriminiert. Zur Zeit des Nationalsozialismus gipfelte dies dann in der Ermordung von 500.000 europäische Roma, die Opfer eines nationalsozialistischen Genozids (“Porajmos”) wurden. Dieser wurde lange Zeit nicht als solcher anerkannt.
Seit dem Jahr 2012 erinnert in Berlin nun das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas.
Seit 2022 gibt es in Deutschland einen Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Sintizze sowie Roma und Romanja in Deutschland, Dr. Mehmet Daimagüler. Als Ansprechpartner in der Bundesregierung unterstützt er die Belange der Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland und koordiniert mit beteiligten Bundesministerien Maßnahmen gegen Antiziganismus.
Mit seiner Berufung setzte die Bundesregierung ein deutliches Signal gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Anfeindung von Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland.
Denn Diskriminierung ist für viele Romn*ja immer noch traurige Realität – auch in anderen Ländern Europas. Gerade in (Süd-)Ost-Europa leben sie oftmals unter prekären Bedingungen, werden oft im Sinne eines Racial-Profiling von Ordnungskräften stigmatisiert, leben teilweise in Slums und/oder haben keine Pässe, obwohl sie seit hunderten von Jahren in der jeweiligen Gegend leben.
Hier braucht es auch in Zukunft einen starken Einsatz der EU und auch der Bundesregierung für die Ächtung des Antiziganismus und die Sicherstellung der Rechte von Sinti und Roma auf europäischer Ebene, um gleichberechtigte Teilhabe und Beteiligung von Rom*nja zu erreichen. Antiziganismus im Kontext der EU-Beitrittsverhandlungen muss adressiert und bekämpft werden.
(team //jf)