„Mobilität für die Zukunft“ war der Titel einer Veranstaltung aus meiner Reihe Sach- und Fachgespräche. Dazu habe ich diesmal die klimapolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion Lisa Badum und die Sprecherin der BI Ausbau S4 Dagmar Mosch eingeladen.

Bürgerinitiativen brauchen grundsätzlich einen langen Atem. Erst recht, wenn sie sich die dringend notwendige Mobilitätswende auf die Fahnen geschrieben haben. Egal, ob es um die Reaktivierung brachliegender Bahnstrecken geht oder um einen dringend gebotenen mehrgleisigen Ausbau: Deutschland und gerade Bayern ist immer noch Autoland und die CSU geführten Ministerien reagieren auf die sich wandelnden Mobilitätsbedürfnisse der Bürger*innen immer noch zuverlässig mit den Lösungen von gestern: Sie bauen Straßen und setzen auf den motorisierten Individualverkehr.

Das schadet nicht nur extrem dem Klima, das setzt die Menschen auch unnötigem Stress aus und nicht zuletzt stellt es den öffentlichen Raum mit jeder Menge Blech zu. Bei immer mehr Autos wird das vor allem in Ballungszentren zu einem wachsenden Ärgernis. Wir Grüne wollen Städte für Menschen statt für Autos und wir fordern schon lange ein Umdenken in Sachen Mobilität. Beim Umdenken wollen wir auch endlich die mitdenken, die bislang bei den Planungen kaum gesehen wurden: Frauen, Familien und Kinder. Mobilität ist auch ein Gerechtigkeitsthema, denn so sehr sich Menschen unterscheiden, so unterschiedlich sind auch die Mobilitätsbedürfnisse.

Stoßzeiten lassen sich bei flexiblen Arbeitszeitmodellen und Teilzeitarbeit nicht mehr mit einem Zug mehr morgens und abends abfedern, Taktverdichtungen sind nicht nur in den Metropolregionen überfällig.

                               Lisa Badum hält Mobilität und Klima demnach zu Recht für wichtige Themen im kommenden Wahlkampf. Mobilität ist Freiheit und Freiheit bewegt uns Alle.
Wie schwierig sich diese Freiheit mitunter bewegen lässt, hat uns Dagmar Mosch berichte, die im Landkreis Fürstenfeldbruch seit Jahren für einen viergleisigen Ausbau der S4 kämpft und wie viele andere erleben muss, wie sich Bund und Land die Zuständigkeiten hin und her schieben oder den Bedarf schlicht abstreiten.
Wir brauchen die Mobilitätswende und gemeinsam bleiben wir hartnäckig, weil Veränderung eben Halt gibt und dieser Halt allen gelten muss, auch denen, die auf das eigene Auto verzichten wollen oder verzichten müssen.

(BWR)