Zum bayerischen Beschlussvorschlag anlässlich der Ministerpräsidentenkonferenz, Jugendhilfestandards für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge abzusenken, erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik:
Ministerpräsident Seehofer tritt die Kinderrechtskonvention mit Füßen. Jugendliche Flüchtlinge und Kinder sind keine Menschen zweiter Klasse.
Horst Seehofers Vorstoß zur Absenkung der Standards in der Jugendhilfe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist integrationspolitisch verheerend. Die bayerische Staatsregierung unterstellt geflüchteten Kindern und Jugendlichen, sie seien pauschal selbstständiger und reifer, weil sie eine Flucht geschafft haben. Das ist unmenschlich und zynisch.
Gerade sie leiden überdurchschnittlich oft an fluchtbedingten Traumata und psychischen Problemen bis hin zur Selbstmordgefährdung. Die Betroffenen brauchen nicht weniger, sondern mehr Jugendhilfe. Starke Jugendhilfe ist das beste Mittel gegen Radikalisierung. Das ist im Interesse der gesamten Gesellschaft.