Kinder und Jugendliche sind mehr als nur Schülerinnen und Schüler. In den letzten Wochen und Monaten im Corona-Ausnahme-Modus konnte man aber viel zu oft diesen Eindruck gewinnen, denn die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen fanden kaum Beachtung.
Die unterschiedlichen Zugängen und Formate der kulturellen Kinder- und Jugendbildung tragen dazu bei, dass Freiräume und Teilhabe für Kinder und Jugendliche jenseits des Schulalltags ermöglicht werden.
Aktuell wird die Bundesregierung hier ihrer kulturpolitischen Verantwortung nicht gerecht. In den Corona-Hilfspaketen werden die bundesweiten zivilgesellschaftlichen Fachstrukturen der kulturellen Bildung nicht berücksichtigt. Stattdessen werden in dem Programm "Neustart Kultur" die Fachverbände der Kulturellen Kinder-und Jugendbildung übergangen.
Wir wollen, dass sowohl schulische als auch außerschulische Angebote der kulturellen Bildung krisenfest aufgestellt und Kooperationen gefördert werden, um Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder und Jugendliche zu ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund fühlt Beate-Walter-Rosenheimer der Bundesregierung auf den Zahn und hat vier Schriftliche Fragen zum Thema gestellt:
1. Wie stellt die Bundesregierung konkret sicher, dass in allen Maßnahmenbereichen des Programms „Neustart Kultur“ anteilig die kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt wird und mit welchen konkreten Maßnahmen des Konjunkturprogramms unterstützt die Bundesregierung die zivilgesellschaftlichen Dach- und Fachverbände der Kulturellen Kinder-und Jugendbildung, die sich für kulturelle Teilhabe junger Menschen einsetzen und in dem aktuellen Konjunkturprogramm keine Berücksichtigung finden?
2. Inwiefern fühlt sich die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien für die kulturpolitischen Förderung -im Sinne eines schlagkräftigen bundesweiten Handelns für den gesellschaftlichen Zusammenhalt- der kulturellen Kinder-und Jugendbildung verantwortlich und welche Vorhaben sind bereits in diesem Bereich seitens der BKM geplant (bitte Maßnahmen auflisten)?
3. Mit welchen konkreten Maßnahmen unterstützt die Bundesregierung im aktuellen Konjunkturprogramm die Verbindung von Digitalisierung und außerschulischer kultureller Bildung von Kindern und Jugendlichen und welche weiteren Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, um die Einrichtungen und Fachstrukturen der kulturellen Kinder-und Jugendbildung in der Entwicklung und Sicherung neuer analog-digitaler Angebotsformen in ihrer eigenständigen Fachlichkeit und in ihrem Betrag zur Weiterentwicklung lokaler Bildungslandschaften zu unterstützen, um ein Einrichtungssterben abzufedern?
4. Welche Vorhaben wird die Bundesregierung in die European Youth Work Agenda einbringen, um kulturelle Jugendbildung als bedeutsames Feld der Jugendpolitik zu stärken und welche davon wird sie national verfolgen?