Zum heute veröffentlichten Kinderreport 2016 des Deutschen Kinderhilfswerkes erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik und Mitglied der Kinderkommission:
Etwa drei Millionen Kinder und Jugendliche sind in unserem Land von Armut betroffen. Das ist eine erschreckende Zahl, die zeigt, dass Kinderarmut schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Fast jedes vierte Kind lebt in prekären Verhältnissen. Das ist skandalös.
Damit Chancengerechtigkeit keine Utopie bleibt fordern wir gute Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten, familienfreundliche Arbeitsplätze, sowie finanzielle Entlastungen für Familien und Alleinerziehende. Kinder dürfen in unserer Gesellschaft kein erhöhtes Armutsrisiko mehr darstellen. Alleinerziehende Mütter und Väter dürfen nicht die am stärksten von Armut bedrohte Gruppe sein.
Die Bundesregierung muss nun endlich handeln und gegensteuern. Es braucht eine gezielte Förderung von Familien, die von Armut betroffen sind. Doch Armutsbekämpfung taucht im Merkel-Kosmos nicht auf. Und das sehen auch die Betroffenen so: 83% der für den Kinderreport Befragten geben an, die Regierung kümmere sich unzureichend um dieses Problem. Das ist eine Ohrfeige für Familien, die Tag für Tag versuchen, ihren Kindern ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen.