Noch immer stehen 40.000 unbesetzte Lehrstellen 20.000 unversorgten Jugendlichen gegenüber. Trotz dieser eigentlich günstigen Ausgangslage für Bewerber ist es noch schwieriger geworden, Jugendliche und Betriebe zusammenzubringen.
Die Bundesregierung hat ihr Versprechen, diese sogenannten „Passungsprobleme“ und regionalen Unterschiede auf dem Ausbildungsmarkt zu beseitigen, noch immer nicht eingelöst. Benachteiligte Jugendliche müssen auf ihrem Weg zur Fachkraft deutlich besser gefördert werden. Dafür brauchen wir eine echte Ausbildungsgarantie, die allen jungen Menschen eine berufliche Perspektive zusichert.
Auch die Arbeitgeber müssen sich fragen lassen, warum statt der versprochenen 20.000 zusätzlichen Ausbildungsplätze nur 9.000 geschaffen wurden. Eine zentrale Zusage aus der Allianz für Aus- und Weiterbildung wurde damit nicht eingehalten.
Dazu kommt: 30.000 junge Menschen, die keine Ausbildung, sondern einen Job angefangen haben, sind zwar raus aus der Statistik, aber noch lange nicht auf dem Weg in ein qualifiziertes Berufsleben. Kurzfristig sind sie versorgt, langfristig haben sie ohne gute Ausbildung aber wenig Chancen.
Auch bei der Integration von jungen Flüchtlingen muss die Bundesregierung ihren warmen Worten endlich handfeste Taten folgen lassen. Um Flüchtlingen eine Chance und Betrieben motivierte Nachwuchskräfte zu geben, brauchen wir endlich ein sicheres Bleiberecht während der Berufsausbildung und den gleichberechtigen Zugang zur Ausbildungsförderung. Die Ausbildung von jungen Menschen darf nicht an aufenthalts- und sozialrechtlichen Hürden scheitern.