Dass es Jugendliche wie Mehmet und Ayse bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz wegen ihrer Herkunft schwerer haben, ist nicht erst seit heute bekannt. Die Antidiskriminierungstelle des Bundes weist immer wieder darauf hin, dass Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte trotz gleicher Qualifikationen benachteiligt werden. Bildungsforscher und andere Experten fordern seit Jahren, endlich entschieden gegen Ausgrenzung und für tatsächliche Chancengleichheit einzutreten.
Mehr als ein Viertel aller Ausbildungsplatzsuchenden hat heute einen Migrationshintergrund. Trotz guter Schulabschlüsse schaffen aber noch viel zu wenige den direkten Weg in die Berufsausbildung. Stattdessen landen sie in sinnlosen und kaum anschlussfähigen Übergangsmaßnahmen. Eine derartige Verschwendung von Ressourcen ist volkswirtschaftlicher Unsinn und die Einschränkungen individueller Lebenschancen bildungspolitischer Irrsinn.
Wir fordern deshalb eine Ausbildungsgarantie, die allen Jugendlichen, ungeachtet ihrer Herkunft, einen direkten Weg ins Berufsleben ermöglicht - und damit die Teilhabe an der Gesellschaft. Angesichts dieser deutlichen Zahlen müssen sich die Unternehmen jetzt fragen lassen, ob sie tatsächlich genug für ihre Fachkräftesicherung tun. Wer in Zukunft gut ausgebildetes Personal haben möchte, muss Bewerber nach ihrer Qualifikation und nicht nach ihrem Namen auswählen. Anonymisierte Bewerbungen könnten gerade für große Unternehmen ein geeignetes Mittel sein, unbewusste Vorbehalte schon im Vorfeld auszuräumen.