Damit aber nicht genug: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen deutlich, dass mit einem Betreuungsgeld Mütter eher zu Hause bleiben anstatt arbeiten zu gehen. Beispielsweise sank in Finnland die Erwerbsquote von Müttern mit Kindern unter drei Jahren von 67 Prozent im Jahr 1989 auf 48 Prozent im Jahr 1995. Der Anteil von Frauen, welche die bezahlte Betreuungszeit in Anspruch nahmen, stieg indessen von 30 auf 47 Prozent. Im selben Zeitraum blieb der Anteil erwerbstätiger Väter von Kindern unter drei Jahren mit 94 bis 97 Prozent etwa gleich hoch, während in allen Jahren nur 1 Prozent die bezahlte Betreuungszeit in Anspruch nahmen. In einer Anfrage an die Bundesregierung wollte ich deshalb erfahren, inwiefern hemmende Auswirkungen auf die Frauenerwerbstätigkeit durch das Betreuungsgeld verhindert werden können. Die Bundesregierung antwortete darauf allerdings nur ausweichend. Es geht wie so oft auf Kosten der Frauen. Diese Ansicht scheint aber der Familienministerin völlig fremd zu sein. Eigentlich hatte diese sich ja auf die Fahne geschrieben, mehr Frauen in den Beruf zu bringen und bedürftige Kinder früher und besser zu fördern. Mein Fazit: Planlosigkeit auf die Spitze getrieben.

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