Ende September hat MAN bekannt gegeben, Verträge mit einer Jobgarantie bis zum 31. Dezember 2030 zum 1. Januar 2021 zu kündigen. Betroffen sind 9000 Beschäftigte, davon 2200 im Landkreis Dachau. Nun haben sich die Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer (Bündnis 90/ Grüne) und Katrin Staffler (CSU) mit Vertreter*inen des Unternehmens und dem Betriebsrat ausgetauscht. In den Videokonferenzen sicherten sie ihre politische Unterstützung für die Branche im Wandel zu.
Katrin Staffler und Beate Walter-Rosenheimer betonen: „Wir haben uns entschieden, die politischen Kräfte zu bündeln, um in dieser Situation bestmöglich zu helfen. Mehr als 2000 Jobs im Landkreis Dachau stehen auf dem Spiel. Dies ist nicht die Zeit, um sich parteipolitisch zu profilieren. Stattdessen brauchen wir pragmatische Lösungen für die Beschäftigten –und die finden wir am besten gemeinsam“.
Damit meinen die Abgeordneten nicht nur die Unterstützung über Parteigrenzen hinweg. Vielmehr müsse auch das gesamte Unternehmen einbezogen werden: „Deshalb haben wir uns zunächst mit dem Betriebsrat und anschließend mit Unternehmensvertretern ausgetauscht.“
Katrin Staffler: „Verhärtete Fronten bringen uns im Moment nicht weiter. Wir sehen, dass sich die Branche massiv verändert. Um diesen Wandel zu meistern, habe ich im Kern vier Erwartungen an die Unternehmensführung. Erstens sollte das Unternehmen auch die Mitarbeiter gut in den Transformationsprozess mitnehmen, indem sie gut qualifiziert und in Strategieprozesse eingebunden werden. Zweitens erwarte ich, dass weiterhin ein großes Augenmerk auf die Ausbildung der Fachkräfte von morgen gelegt wird. Drittens sollte MAN auch in der schwierigen Lage Vertrauen zur Belegschaft schaffen. Zuletzt sollten selbstverständlich auch die betroffenen Kommunen mit einbezogen werden. Wir müssen in dieser schwierigen Lage der Belegschaft helfen und brauchen langfristig einen Zukunftsplan für die Branche. Dazu gehörtbeispielsweise eine noch stärkere Förderung der Wasserstofftechnologie“.
Beate Walter-Rosenheimer: „MAN hat einen sehr guten Ruf als Ausbildungsunternehmen und kann auf eine hohe Loyalität der Belegschaft zählen. Das sehe ich bei allen Mitarbeiter*innen, mit denen ich spreche. Diese Loyalität gerät in Gefahr, wenn die Belegschaft in den anstehenden Transformationsprozessen nicht ausreichend mitgenommen wird. Ich habe deshalb ebenfalls vier dringende Erwartungen an die Unternehmensführung.
Erstens mehr klare und frühere Information für die Belegschaft. Ein frühes „mit an Bord holen“ und Informieren schafft mehr Vertrauen und weniger Angst. Zweitens mehr betriebliche Mitbestimmung. Diese führt zu mehr Produktivität, höhere Rentabilität und eine verbesserte Kapitalmarktbewertung von Unternehmen. Drittens eine Weiterbildungsstrategie, die es mit ausreichendem Weitblick schafft, Mitarbeiter*innen passgenau für die sich verändernden Anforderungen zu qualifizieren. Viertens einen intensiveren Austausch mit der Politik auf allen Ebenen und über Parteigrenzen hinweg.“
Gemeinsam wurde beschlossen, sich in naher Zukunft auch inhaltlich vermehrt auszutauschen. Themen werden zunächst die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und Qualifizierung in Hinblick auf Fachkräftemangel und Transformation sein. E