Anlässlich des internationalen Red Hand Day am 12. Februar erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik der Grünen Bundestagsfraktion:
Kindersoldaten haben ihre Kindheit verloren. Sie kämpfen in bewaffneten Konflikten und sind großen Gefahren für Leib und Leben ausgesetzt. Disziplin und Gehorsam werden oft mit brutalen Methoden erzwungen, den Kindern fehlt es an medizinischer Versorgung, an allem, was eine normale, behütete Kindheit ausmacht. Mädchen, die geschätzt ein Drittel der Kindersoldaten ausmachen, sind darüber hinaus noch sexueller Gewalt ausgesetzt.
Nach Schätzungen von UNICEF werden immer noch circa 250.000 Kindersoldaten weltweit zum Dienst an der Waffe gezwungen und das in vielen Ländern wie beispielsweise Afghanistan, Kolumbien, Irak, Demokratische Republik Kongo, Tschad, Somalia und Sudan. Diese Kinder und Jugendlichen sind nach diesen furchtbaren Erfahrungen schwer traumatisiert.
Die Beteiligung von Minderjährigen an Kampfhandlungen gilt seit Jahren als Kriegsverbrechen. Auch Deutschland hat 2004 das entsprechende Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert. Als weltweit derzeit viertgrößter Waffenexporteur trägt die Bundesrepublik hier allerdings auch eine besondere Verantwortung: Oft kämpfen Kindersoldaten mit deutschen Waffen.
Deshalb fordern wir, dass die Bundesregierung hier mehr tut. Waffen haben in Kinderhänden nichts zu suchen. Wir brauchen einen konsequenten Exportstopp von Waffen in Länder, in denen Kinder als Soldaten eingesetzt werden. Darüber hinaus muss Druck auf Staaten ausgeübt werden, die das zusätzliche Abkommen zur Kinderrechtskonvention zwar unterzeichnet haben, sich faktisch aber nicht daran halten.
Wir fordern deshalb: Stoppt den Wahnsinn - keine Waffen in Kinderhände. Es ist an der Zeit, Kinderrechte konsequent auf allen Ebenen zu wahren.
Das Wegsehen muss endlich ein Ende haben