Zur Veröffentlichung der Statistik zum Aufstiegs-BAföG durch das statistische Bundesamt erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Aus- und Weiterbildung:
Bundesbildungsministerin Karliczek bleibt mit ihrer Freude über die guten Zahlen beim Aufstiegs-BAföG im Ankündigungsmodus. Wann wenn nicht in den aktuellen Haushaltsberatungen hätte sie die Gelegenheit, die versprochene Erhöhung des Aufstiegs-BaföG Wirklichkeit werden zu lassen. Stattdessen soll in diesem Jahr gar nichts passieren.
Unsere grüne Forderung nach zusätzlichen 200 Millionen Euro für die Aufstiegsfortbildung schon in diesem Haushalt wird nicht aufgegriffen.
Es ist zwar gut, dass die Förderung von Weiterqualifikationen gestiegen ist. Trotzdem ist die Liste der Baustellen bei der Weiterbildung lang.
Noch immer ist die Zahl der Frauen in der Aufstiegsfortbildung mit einem Drittel viel zu niedrig. Wir müssen sie zu mindestens 50 % ins Boot holen. Noch immer gibt es keinen Rechtsanspruch auf Weiterbildung und kein ernsthaftes Nachdenken darüber, wie der berufliche Weg der Fortbildung auch finanziell dem akademischen gleichgestellt wird. Lehrgangskosten und Prüfungsgebühren müssen endlich der Vergangenheit angehören.
Nach über 100 Tagen im Amt ist es Zeit, dass die Ministerin substanzielle Konzepte vorlegt. Lebenslanges Lernen muss für alle Menschen ohne Blick aufs Portemonnaie möglich sein. Absichtserklärungen und warme Worte machen keinen einzigen Menschen fit für die digitale Arbeitswelt. Was am Ende zählt, sind handfeste Investitionen, die bei den Menschen ankommen.