Zur Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zur Einstellung der Bevölkerung gegenüber homo- und bisexuellen Menschen erklärt die Abgeordnete Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik und Ausbildung:
Die CSU beweist ihre Rückständigkeit damit, dass sie das Thema Homosexualität nicht im Lehrplan sehen will. Dabei besteht dringender Handlungsbedarf. Spätestens nach den Umfrageergebnissen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes muss auch dem bayerischen Bildungsminister Spaenle klar sein, dass die Themen geschlechtliche Vielfalt und Diversity in die Schule gehören. Beim Thema Bildung und sexuelle Vielfalt befürwortet eine klare Mehrheit von 89,6 Prozent das Ziel, in Schulen Akzeptanz gegenüber homo- und bisexuellen Personen zu vermitteln.
Auch die Bundesregierung muss jetzt aufwachen und gesellschaftliche Realitäten anerkennen. Unser Antrag zur Stärkung lesbischer, schwuler, bisexueller, trans- und intergeschlechtlicher Jugendlicher wurde im vergangenen Jahr von CDU,CSU aber auch den Kollegen der SPD abgelehnt. Wir hatten darin unter anderem gefordert, Schulen der Vielfalt zu schaffen: Lehrer entsprechend fortzubilden, Schulaufklärungsprojekte zu finanzieren oder die Themen geschlechtliche Vielfalt und Diversity in den Lehr- und Bildungsplänen für Schulen zu verankern.
Das Suizidrisiko queerer Jugendliche ist gegenüber heterosexuellen Altersgenossen um das Vier- bis Sechsfache erhöht. Sie stehen in dieser sensiblen Lebensphase unter einem enormen Druck, haben Angst vor einem Coming-Out, leiden häufig im Zusammenhang mit ihren Ängsten an psychischen Erkrankungen. Diese Jugendlichen haben ein Recht darauf, selbstbestimmt, angst- und diskriminierungsfrei leben können.