Die ANKER-Einrichtungen in Bayern müssen endlich aufgelöst werden. Diese inhumane Art der Unterbringung macht krank und verschärft bereits bestehende Probleme massiv.
Das sehen auch die „Ärzte der Welt" so und haben nun bekannt gegeben, dass sie unter diesen Bedingungen nicht mehr im ANKER-Zentrum Ingolstadt arbeiten können.Die Einstellung der Arbeit durch "Ärzte der Welt" ist ein dramatischer Weckruf an die Regierung, in der Flüchtlingspolitik endlich umzusteuern und einen menschlichen Weg zu wählen.
Bisher bieten sie zweimal im Monat eine Sprechstunde zur psychiatrischen und psychologischen Versorgung von Asylsuchenden im ANKER-Zentrum an. Aber die krankmachenden Lebensbedingungen in der ANKER-Einrichtung Manching/Ingolstadt verhindern eine erfolgreiche Behandlung.
Das Wohl der Patientinnen und Patienten ist massiv gefährdet. Besonders nennen die behandelnden Ärzte mangelhaften Schutz vor Übergriffen, die fehlende Privatsphäre sowie belastende Zukunftsperspektiven.
Also genau die Zustände, die ich bei meinen Besuchen von ANKER-Einrichtungen schon lange auf das Schärfste kritisiere. Abhilfe wurde bis heute nicht geschaffen.
Die kasernenartige Unterbringung von Geflüchteten muss endlich beendet werden. Und zwar sofort. Viel wertvolle Zeit ist schon verschenkt. Es wurde lang genug zugesehen.
Es braucht dezentrale Wohnungen für die Asylsuchenden mit wesentlich mehr Privatsphäre. Sie müssen sich und ihre Kinder in Sicherheit wissen und zur Ruhe kommen, auch um ihre Traumata und seelischen Belastungen erfolgreich behandeln lassen zu können.