Weltweit sind schätzungsweise 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Der weitaus größte Teil findet Zuflucht in den Krisenstaaten selbst sowie in der Türkei, in Pakistan, im Libanon, im Iran, in Äthiopien und Jordanien. Dort leben sie unter zum Teil prekärsten, menschenunwürdigen Bedingungen. Nur ein sehr kleiner Teil von ihnen schafft es nach Europa und nach Deutschland. Über die Hälfte der Asylbewerberinnen und Asylbewerber, die heute in Deutschland ankommen, ist unter 25 Jahre alt und ihre Zahl wird in Zukunft weiter zunehmen. Diese sind entweder schulpflichtig oder in einem Alter für eine Ausbildung. Zur Integration ist es nötig, heute in die Bildung und Qualifizierung von Geflüchteten zu investieren.
Beate Walter-Rosenheimer ging in ihrem Vortrag auf Einladung des Grünen Ortsvereins Putzbrunn im Landkreis München-Land auf das soeben verabschiedete Integrationsgesetz der Bundesregierung ein: "Dies ist ein Integrationsgesetz, das den Namen nicht verdient! Die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bleibt mit diesem Gesetz nur Stückwerk und ist durchzogen vom Geist der Ausgrenzung und des Misstrauens."
Hundertausende junge Geflüchtete sind in Deutschland und können aus unterschiedlichen Gründen auf absehbare Zeit nicht in ihre Heimat zurückkehren. "Diese junge Menschen müssen wir einen schnellen und unmittelbaren Zugang zu Sprachkursen, Bildung und Ausbildung ermöglichen, damit diese perspektivisch für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen und gleichberechtigt an Gesellschaft und Arbeitsmarkt teilnehmen können." Federführend hat Beate Walter-Rosenheimer dazu für die Grüne Bundestagsfraktion eine Ausbildungsgarantie für Flüchtlinge erarbeitet.
Alle jungen Geflüchteten, die für längere Zeit in Deutschland bleiben, sollen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus, die Chance erhalten, eine Berufsausbildung zu beginnen. Sozial- und aufenthaltsrechtliche Hürden, die einen schnellen Zugang zum Ausbildungsmarkt behindern, müssen abgebaut werden. Ausbildungsbegleitende Hilfen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen sowie assistierte Ausbildung muss allen Geflüchteten von Beginn an ohn Einschränkung zur Verfügung stehen.
"Die Ausgaben dafür sind eine wichtige Investition in die Zukunft! Junge Menschen, die heute gut ausgebildet werden, können schon morgen nicht nur Fachkräfte, sondern auch Steuer- und Betragszahler*innen sein.", wirbt Beate Walter-Rosenheimer.