Einen dichten, sehr spannenden und abwechslungsreichen Tag verbrachte Beate Walter-Rosenheimer auf Einladung des Grünen Kreisverbandes mit der Specherin Doris Kienle im Unterallgäu. Sie diskutierte mit über 120 Schüler*innen einer Realschule, informierte sich über die aktuelle Situation mit neuen Übergangsklassen an einer Berufsschule, besuchte eine Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und freute sich am Abend über einen angeregten Austausch am Grünen Stammtisch.
Noch vor der ersten Pause stand für vier 9. Klassen der Realschule in Ottobeuren Politik auf dem Stundenplan. Der Schulleiter Dr. Otto Schmid der Rupert-Ness-Realschule begrüßte Beate Walter-Rosenheimer und lud die Schüler*innen ein, den Besuch der Abgeordneten zu nutzen, um Fragen zu stellen, aber auch Wünsche an die Politik mitzugeben.
Fast alle Schüler*innen haben zur Berufsfindung schon mehrere Praktikas absolviert. Nach Jugendarbeitsschutzgesetz darf allerdings erst ab 15 Jahren ein Praktikum absolviert werden, in den 9. Klassen gibt es viele 14-Jährige. Beate Walter-Rosenheimer versprach sich darum zu kümmern. Denkbar wäre, dass mit dem Eintritt in die 9. Jahrgangsstufe ein Praktikum erlaubt sein soll.
Schnell entspannte sich eine angeregte Diskussion über die Ungerechtigkeit schlecht bezahlter Frauenberufe, die Ungleichbehandlung von Ausbildungen durch Schulgeld an Berufsfachschulen, die Förderung von Elektroautos, aber auch über die aktuelle europäische Situation nach dem Brexit oder eine Einschätzung der AfD.
Schulleiter Reinhard Vetter bekommt ab Herbst 2016 4 neue Übergangsklassen für junge Geflüchtete. Damit gibt es dann an der Berufsschule Mindelheim 15 Klassen, in den Flüchtlinge unterrichtet werden. Auch hier wird Beate Walter-Rosenheimer die Notwendigkeit geschildert, dass in den Eingangsklassen stärker differenziert werden muss, damit das Angebot passgenauer wird. Gerne würde Reinhard Vetter gerade beim Erlernen der Sprache und der allgemeinen Integration Realschulen und Gymnasien stärker mit einbeziehen.
An der Mindelheimer Berufsschule sind weniger fehlende Lehrer*innen als vielmehr fehlende Räume das Problem. Viele Fachräume mussten bereits umgewidmet werden. Die Flüchtlinge werden aber gut von den anderen Schüler*innen angenommen, es gibt 10-15 Projekte dazu im Schuljahr und viele Schüler*innen übernehmen Patenschaften.
Zur Begrüßung gab es Jellaby, eine süße Köstlichkeit aus Afghanistan, extra für den Besuch von Beate Walter-Rosenheimer von den jungen Menschen gebacken. Mit zur Zeit lediglich 50-prozentiger Belegung ist die Lage in der Einrichtung der Johanniter für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Mindelheim relativ entspannt. Allerdings gibt es für den Träger große Unsicherheiten bei der Personalplanung, da nicht klar ist, wieviele Jugendliche in nächster Zeit kommen.
Die Heimleitung Annika Maier beklagte die rigorose Handhabung der Altersgrenze durch das Jugendamt. Mit Stichtag 18. Geburtstag müssen die jungen Menschen aus- und in eine Gemeinschaftsunterkunft ziehen. Die Forderung, Jugendhilfe sollte zuständig sein, bis eine Ausbildung abgeschlossen ist, wird von Beate Walter-Rosenheimer unterstützt.
Zum Abschluss setzte sich Beate Walter-Rosenheimer an den Grünen Stammtisch in Bad Wörishofen und diskutierte über aktuelle politischen Themen. Mit diesem gemütlichen Zusammensitzen endete ein spannender Tag im Unterallgäu.