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Zu den aktuellen Ausbildungsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik und Ausbildung: 

Die Bilanz des aktuellen Ausbildungsjahres ist ernüchternd. Über 250 000 Jugendliche sind bislang bei der Arbeitsplatzsuche leer ausgegangen und landen im völlig unübersichtlichen Maßnahmendschungel des Übergangsbereichs. Die Bundesregierung muss endlich aufwachen und ihre Arbeit in der Ausbildungspolitik erledigen.

Denn bislang ist die Große Koalition in der Ausbildungspolitik vor allem eines: eine Koalition der großen Versprechungen. Nach fast einem Jahr warten wir noch immer auf die angekündigte Allianz für Aus- und Weiterbildung und auch eine Ausbildungsgarantie scheint in weiter Ferne. Garantiert ist nur die Tatenlosigkeit der zuständigen Ministerien.

Bildquelle: flickr.com, User: Padmanaba01 (Creative Commons Lizenz)

Zu den geplanten Kürzungen im Bereich der Jugendsozialarbeit erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik und Ausbildung:

Bei der Jugendsozialarbeit plant die Bundesregierung deutliche Kürzungen. Die Förderung benachteiligter junger Menschen empfindet die Bundesregierung anscheinend nur als lästige Pflichtaufgabe. Das ist beschämend. Wir fordern eine finanzielle Aufstockung des Kinder- und Jugendplans, damit ausreichend Mittel zur Stärkung benachteiligter Jugendlicher zur Verfügung stehen.

Nachdem die Förderprogramme „Kompetenzagenturen" und „Schulverweigerung – die 2. Chance" ausgelaufen sind, will die Bundesregierung das Nachfolgeprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier" angeblich zu einem Schwerpunkt der Jugendpolitik machen.

Doch die Antwort der Bundesregierung auf unsere schriftliche Frage belegt das Gegenteil: Nachdem aus den vorangegangen Förderprogrammen etwa 360 Standorte gefördert wurden, sind deutschlandweit für „JUGEND STÄRKEN im Quartier" nur 200 Projekte vorgesehen. Hohe Hürden bei der Antragsstellung führten außerdem zu geringen Rückmeldungen aus den Kommunen: insgesamt bewerben sich nur 220 Standorte für die Projektförderung. Vorher waren es deutlich mehr.

Zum Beginn des Ausbildungsjahres 2014/2015 und zur morgigen Vorstellung des DGB Ausbildungsreports 2014 erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik und Ausbildung: 

Bundesregierung und Arbeitgeber jonglieren mit Zahlen. Obwohl Ende August noch 120.000 Ausbildungsstellen offen waren, gibt es weiterhin mehr als 100.000 unversorgte Bewerber. Es geht nicht um eine rechnerische Lücke von 20.000 Ausbildungsplätzen, sondern um 100.000 enttäuschte Jugendliche und 120.000 frustrierte Betriebe. Es reicht nicht, wenn Bundesministerin Wanka seit ihrem Amtsantritt dieses Dilemma als „Passungsproblem“ beklagt. Die Bundesregierung muss beim Thema Ausbildung endlich liefern. 

Auch die Arbeitgeber fordern stärkeres Engagement bei der Förderung benachteiligter Jugendlicher in der Ausbildung. Denn die Tatenlosigkeit der Bundesregierung bedroht die Zukunft vieler Betriebe. 

Der erste Entwurf für Frau Wankas Haushaltsplan 2015 lässt für die berufliche Bildung Schlimmes erahnen. In Pressemitteilungen macht die Koalition der Öffentlichkeit weis, die berufliche Bildung sei Schwerpunkt ihrer Bildungspolitik. Schwarz auf Weiß stehen im Haushaltsentwurf nun völlig unverständliche Mittelkürzungen. Für einige Unionspolitiker scheint die Warnung vor angeblich zu vielen Akademikern schon ein in sich schlüssiges Konzept der Ausbildungspolitik darzustellen.

Zum morgigen Internationalen Tag der Jugend erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik und Ausbildung:

Die Große Koalition schafft bei der Ausbildung von Jugendlichen nur mickrige Ergebnisse: Mehr als eine Viertel Million Jugendliche in Deutschland warten heute, ein oder mehrere Jahre nach Schulabschluss, noch immer auf einen Ausbildungsvertrag. Hinzu kommen die Schulabgänger und Schulabgängerinnen dieses Sommers. Obwohl in verschiedenen Regionen Ausbildungsbetriebe händeringend nach Nachwuchs suchen, landen viel zu viele Jugendliche im deutschen Übergangssystem zwischen Schule und Beruf - oft ohne verlässliche Anschlussperspektive. Ein Armutszeugnis für Deutschland.

So drastisch diese Fakten erscheinen mögen, für die schwarz-rote Bundesregierung ist dies offensichtlich kein Grund zum Handeln: Der Abschluss der Allianz für Aus- und Weiterbildung ist nach wie vor nicht in Sicht. Großspurig wurde im Koalitionsvertrag noch zugesichert, Jugendliche sollten ,,keine wertvolle Lebenszeit in Warteschleifen verlieren".

Gastbeitrag für die Huffington Post Deutschland

Bildquelle: flickr.com, User: Cristiano de JesusLeben wir heute auf Kosten unserer Kinder und Enkel? Beuten wir die Erde aus, ohne auf unsere Nachkommen Rücksicht zu nehmen? In vielen Bereichen geschieht dies so. Die junge Generation wird viel zu schultern haben in der Zukunft.

Politik trägt eine besondere, steuernde Verantwortung - sie muss vorausschauend entscheiden und zumindest versuchen, zu gewährleisten, dass es unseren Kindern und Enkeln später einmal mindestens genauso gut geht wie uns heute.

Die Bevölkerung hat leider wenig Vertrauen in diese Politik. Immerhin 75 Prozent der Menschen in Deutschland stimmten 2010 der Aussage zu, dass es sie beunruhige „unter welchen Umweltverhältnissen unsere Kinder und Enkelkinder wahrscheinlich leben müssen" - so zumindest hat es das Umweltbundesamt in der Studie zum „Umweltbewusstsein in Deutschland" erhoben.

Politik der Regierung generationengerecht?

Umso mehr ist von Bedeutung, dass wir Politikerinnen und Politiker uns unserer Verantwortung (wieder mehr) bewusst werden und auch solche Zweifel der Menschen klar sehen.

Wie ist es denn um die Gerechtigkeit zwischen den Generationen in Deutschland bestellt? Oder um noch klarer zu fragen: Ist die aktuelle Politik der schwarz-roten Bundesregierung generationengerecht?

Um diese Frage zu beantworten, gilt es, die einzelnen relevanten Bereiche zu betrachten: erstens den Erhalt der natürlichen Vielfalt und funktionierender Ökosysteme, zweitens die soziale Gerechtigkeit beziehungsweise die Stabilität der Gesellschaft und drittens eine nachhaltige Wirtschaftspolitik.

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