Zm Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November 2024 erklärt Beate Walter-Rosenheimer:

Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen müssen wir uns klar machen: Auch in Deutschland bleibt Gewalt gegen Frauen und Mädchen eine bittere Realität. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen – eine Zahl, die wir nicht einfach hinnehmen dürfen. Gewalt gegen Frauen findet oft im Verborgenen statt, in den eigenen vier Wänden, auf der Straße oder digital. Diese Gewalt greift das Fundament unserer Gesellschaft an, die auf Gleichberechtigung, Respekt und Sicherheit basieren sollte.

Ein besonderes Augenmerk muss auf den Schutz und die Unterstützung von Frauen gelegt werden, die Gewalt in Partnerschaften erfahren. Jährlich suchen tausende Betroffene Schutz in Frauenhäusern – doch die Plätze sind oft begrenzt und der Zugang für alle Betroffenen nicht gleichermaßen gewährleistet. Hier müssen wir als Gesellschaft Verantwortung übernehmen und den Ausbau von Schutzräumen, Beratungsstellen und Präventionsmaßnahmen weiter vorantreiben. Jede Frau muss darauf vertrauen können, dass sie in Zeiten von Not und Gefahr nicht alleine gelassen wird.

Ein weiteres dringendes Problem ist die Gewalt gegen Frauen in digitalen Räumen. Cybermobbing, Hassrede und gezielte Bedrohungen treffen Frauen überproportional oft und wirken sich tiefgreifend auf ihre psychische Gesundheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aus. Der digitale Raum darf kein rechtsfreier Raum bleiben, in dem Gewalt toleriert wird. Es braucht klare rechtliche Maßnahmen und technische Lösungen, um digitale Gewalt effektiv zu bekämpfen und Betroffene zu schützen.

Besonders besorgniserregend ist die Lage von geflüchteten Frauen und Mädchen, die in Deutschland Schutz suchen. Viele von ihnen haben auf ihrer Flucht Gewalt erlebt und sind auch hier von Gewalt bedroht. In Unterkünften sind sie oft nicht ausreichend vor Übergriffen geschützt und haben begrenzten Zugang zu Unterstützungsangeboten. Hier müssen wir als Gesellschaft den Schutz und die Integration dieser Frauen und Mädchen in den Fokus rücken. Es braucht sichere Räume, spezielle Beratungsstellen und umfassende Integrationsangebote, um ihnen ein Leben in Würde und Sicherheit zu ermöglichen.

Der Kampf gegen Gewalt an Frauen ist eine Aufgabe, die wir gemeinsam und mit Nachdruck angehen müssen. Als Grüne stehen wir für eine konsequente Politik, die Schutzräume ausbaut, Prävention stärkt und Opfern die Hilfe zukommen lässt, die sie verdienen. Gewalt gegen Frauen ist kein privates Problem – es ist eine gesellschaftliche Herausforderung, die entschieden angegangen werden muss.