Zur Situation von Kindern und Jugendlichen nach der Pandemie und anlässlich der jüngsten Auswertung der großen Studie "Corona und Psyche" (Copsy) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) erklärt Beate Walter-Rosenheimer MdB:
„Die seelische Situation von Kindern und Jugendlichen hat sich verbessert, aber ein Aufatmen und Zurücklehnen kann es noch nicht geben. Denn zu viele leiden unter psychischen Problemen.
Dabei hat nicht nur die Pandemie ihre Spuren hinterlassen, sondern auch Ängste, die durch den Krieg in der Ukraine entstanden sind, drücken schwer auf die Kinderseelen. Und auch finanzielle Probleme der Familie belasten die Kinder. Die aktuell massiv gestiegenen Energiepreise und die Inflation haben in vielen Familien Engpässe geschaffen.
Immer noch wird viel zu wenig für Kinder getan, die seelische Probleme haben oder die in Familien leben, wo die Eltern psychisch krank oder suchtkrank sind. Die Mühlen mahlen hier erschreckend langsam - mit gravierenden Folgen für die Kinder und Jugendlichen.
Auf meinem Wunschzettel steht daher:
- Bei den U-Untersuchungen müssen die Kinder endlich auch auf psychische Gesundheit angeschaut werden.
- Damit einzelne Kinder auch die Aufmerksamkeit bekommen, die sie brauchen, muss die Betreuungssituation und damit der Betreuungsschlüssel in Kitas besser werden.
- Und an den Schulen braucht es mehr Schulpsycholog*innen und mehr Schulsozialarbeit.
Denn: gerade eine frühe Erkennung psychischer Erkrankungen und eine ebenso frühe Unterstützung sind wesentlich für die weitere Entwicklung der Kinder.
Und dann braucht es auch endlich ausreichend Therapieplätze für Kinder und Jugendliche. Die monatelangen Wartezeiten sind gerade in diesem Alter viel zu lang. Wir brauchen deshalb eine dringende Veränderung in der Bedarfsplanung, die mehr psychotherapeutische Praxen vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen ermöglicht. Das endlose Warten auf eine psychotherapeutische Behandlung muss endlich ein Ende haben.