In der Antwort der Bundesregierung steht es schwarz auf weiß: Altersarmut ist in Bayern weiblich. Frauen haben ein dreimal so hohes Risiko im Alter in die Armut abzurutschen wie Männer.
Das geht aus der Antwort auf eine schriftliche Frage der Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer hervor. Insgesamt bekamen im Jahr 2015 63.134 Neurentnerinnen und Neurentner, die wegen ihres Alters rentenberechtigt wurden, weniger als 800 Euro im Monat. Davon waren 45.019 Frauen.
Diese Zahlen offenbaren ein erschreckendes Maß an Geschlechterungerechtigkeit. Auch Frauen haben meist ihr Leben lang gearbeitet, mussten ihre Berufstätigkeit aber häufig unterbrechen, um Kinder zu erziehen oder Angehörige zu pflegen. Diese Lücken in der Erwerbsbiografie führen heute dazu, dass vielen Frauen im Alter kaum genug zum Leben bleibt.
Es ist höchste Zeit für eine unbürokratische und geschlechtergerechte Garantierente. Wer 30 Versicherungsjahre vorweisen kann, muss mindestens 850 Euro im Monat aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Um Frauen vor Altersarmut zu schützen, müssen in Zukunft Zeiten der Erwerbsunterbrechung, Ausbildung und vor allem der Kindererziehung und Pflege anerkannt werden. Zum Artikel im Münchner Merkur geht es hier.