Heute lud die AG Menschenrechte der Grünen Bundestagsfraktion zusammen mit der Menschenrechtsbeauftragten Luise Amtsberg zu einem Treffen mit den wichtigsten Stakeholdern im Bereich humanitäre Hilfe ein. Vertreterinnen und Vertreter von NGOs, internationalen Organisationen sowie Expertinnen und Experten aus der Zivilgesellschaft kamen zusammen, um aktuelle Herausforderungen und Prioritäten in der humanitären Hilfe zu besprechen.
Die Stakeholder bedankten sich ausdrücklich für die kontinuierliche Unterstützung der Grünen, die sich stets für eine starke humanitäre Hilfe eingesetzt haben. Gleichzeitig äußerten sie große Besorgnis über die geplanten Kürzungen im Haushalt für diesen Bereich. Diese Kürzungen wurden als schwerwiegendes Hindernis angesehen, um den wachsenden humanitären Herausforderungen gerecht zu werden und akute Krisen effizient zu bewältigen.
Ein weiteres zentrales Thema des Treffens war das oft übersehene Leid in vielen weniger sichtbaren Krisenregionen. Während bekannte Konflikte wie der Krieg in der Ukraine oder die humanitäre Katastrophe in Gaza im Fokus stehen, gibt es zahlreiche Krisen, über die kaum jemand spricht. So geraten Länder wie die Demokratische Republik Kongo, Myanmar oder Bangladesch – trotz schwerwiegender humanitärer Notlagen – häufig in Vergessenheit. In diesen Regionen kämpfen Menschen täglich ums Überleben, und die humanitäre Hilfe ist dort oft die einzige Lebensader. Die Teilnehmer erinnerten daran, dass auch diese Einsätze dringend die notwendige finanzielle und politische Unterstützung benötigen.
Die schwierige Lage in Gaza, wo die humanitäre Situation durch die Blockade, wiederholte militärische Auseinandersetzungen und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur eskaliert, wurde ebenfalls ausführlich diskutiert. Die Expert*innen machten deutlich, dass die anhaltenden Kürzungen das Leben der Menschen dort weiter verschlimmern werden.
Humanitäre Hilfe ist nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch politisch von zentraler Bedeutung. Sie trägt dazu bei, Stabilität in Krisenregionen zu fördern, Fluchtursachen zu bekämpfen und langfristige Entwicklungsprozesse anzustoßen. In einer zunehmend vernetzten Welt ist es essentiell, humanitäre Krisen effektiv zu bewältigen, um Frieden und Sicherheit global zu stärken. Die Kritik der Stakeholder verdeutlicht, wie wichtig es ist, diese politischen Prioritäten auch finanziell zu unterstützen.
Ein gewichtiger Aspekt, außer dem Retten von Menschenleben, ist dabei auch, autokratischen Staaten kein Einfallstor zu bieten. Krisenregionen der Welt brauchen Unterstützung, Hilfe. Sie sollten aber kein Betätigungsfeld für Diktatoren und Autokraten sein, um deren Einflussbereich zu vergrößern. In einer sich gerade derzeit stark verändernden Weltordnung und dem Wettbewerb der Systeme ist dies ein Punkt, den man nicht vergessen sollte.