170621 Erinnerungsfoto Bildungsausschuss

Der Bildungsausschuss geht in den Endspurt. In den verbleibenden zwei Sitzungswochen dieser Wahlperiode bedeutet das noch jede Menge parlamentarische Arbeit für die Abgeordneten:

Gesetzesentwürfe, Anträge, Beschlussempfehlungen - all das muss noch unter Hochdruck diskutiert und abgeschlossen werden bis in wenigen Wochen die heiße Phase des Wahlkampfes beginnt. Bis dahin werden aber nicht nur Akten gewälzt, sondern der Bundesregierung auch ordentlich die Leviten gelesen.

In der Debatte um die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt zieht Beate Walter-Rosenheimer mit ihrem grünen Antrag Bilanz. Und nach fast vier Jahren schwarz-roter Bildungspolitik ist die Liste der Baustellen lang:

Es gibt noch immer keine Ausbildungsgarantie, obwohl auch im Jahr 2016 wieder 50.000 junge Menschen die Schule ohne Abschluss verlassen; 300.000 ausbildungsinteressierte Jugendliche sind erneut in einer berufsvorbereitenden Maßnahme des Übergangssystems gelandet, anstatt in einer vollqualifizierenden Ausbildung für das Berufsleben zu lernen.

Insbesondere Jugendliche mit Hauptschulabschluss haben kaum noch Chancen auf einen guten Ausbildungsplatz: Mit 45 Prozent schafft nicht einmal mehr die Hälfte dieser Jugendlichen den direkten Sprung in die Ausbildung. In der Folge haben fast zwei Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren keinen Berufsabschluss.

Auch auf Seiten des betrieblichen Engagements zeigt der Berufsbildungsbericht bedenkliche Entwicklungen: Insgesamt bilden nur noch 20 Prozent der Betriebe aus und die regionale Spaltung entlang der Wirtschaftskraft nimmt weiter zu. Die Integration der vielen Geflüchteten in die berufliche Bildung läuft schleppend, Förderangebote sind wenig koordiniert. Auch die absehbare Nachfrage nach Ausbildungsplätzen von mehreren zehntausend Geflüchteten ab dem Ausbildungsjahr 2017 kann nicht bedient werden.

Auch wenn die politische Bilanz der schwarz-roten Bildungspolitik mehr als mau ausfällt. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen von CDU/CSU, SPD und LINKEN war im Ausschuss immer von Fairness und gegenseitigem Respekt geprägt - da macht es nichts, wenn politisch auch mal die Fetzen fliegen.