Das Bild eines ertrunkenen Flüchtlingsjungen an der türkischen Küste hat für alle Welt einmal mehr deutlich gemacht: Gerade minderjährige Flüchtlinge sind von der aktuellen Krise besonders schwer betroffen. Sie stranden ohne Perspektive an den Grenzen Deutschlands, oft allein und ohne ihre Eltern. Diese meist traumatisierten Kinder und Jugendlichen brauchen einen besonderen Schutz.
Am 20. September wird der Weltkindertag gefeiert. Er soll daran erinnern, dass Kinder und Jugendliche umfassende Rechte genießen. Das diesjährige Motto „Kinder willkommen“ ruft dazu auf, die Bedürfnisse von Kinder ins Zentrum von Politik und Gesellschaft zu stellen. Die UN-Kinderrechtskonvention garantiert allen Kindern das Recht auf Überleben, persönliche Entwicklung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt, das Recht auf Beteiligung und viele mehr – ganz unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft oder Religion.

Im Jahr 2015 sollte der Weltkindertag genutzt werden, um ein starkes Signal zu senden, dass alle Kinder und Jugendlichen, die als Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchen, willkommen sind. Sie haben dasselbe Recht auf Schutz und auf Förderung ihrer Talente wie alle hier geborenen Kinder auch. Die Bundesregierung muss mit den europäischen Partnern verhandeln, um dieses Recht auf Schutz und Förderung umzusetzen. Die Schaffung sicherer Fluchtwege wäre ein wichtiger erster Schritt.