Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2024 erklärt Beate Walter-Rosenheimer MdB:

Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen steht die Förderung von Inklusion und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens im Fokus. In Deutschland leben rund 10,4 Millionen Menschen mit einer Behinderung – sie sind ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft und haben ein Anrecht auf gleichberechtigte Teilhabe und den Schutz ihrer Rechte. Doch in vielen Lebensbereichen stoßen sie noch immer auf Barrieren, Vorurteile und strukturelle Diskriminierung.

In Bayern und speziell in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Dachau zeigt sich, dass es Fortschritte, aber auch weiterhin erhebliche Herausforderungen gibt. Trotz engagierter Maßnahmen im Bereich barrierefreier Infrastruktur und inklusiver Bildung bleiben Hürden bestehen. Viele Menschen mit Behinderungen kämpfen nach wie vor um gleichberechtigten Zugang zu Arbeitsplätzen, zu Bildungseinrichtungen oder zu Freizeit- und Kulturangeboten. Der Abbau dieser Barrieren erfordert eine konsequente Umsetzung der Inklusionsstrategie auf kommunaler Ebene und eine enge Zusammenarbeit mit betroffenen Menschen und ihren Verbänden.

Besonders im Bereich der inklusiven Bildung müssen wir den Fokus verstärken: In Bayern besuchen viele Kinder und Jugendliche mit Behinderungen weiterhin Förderschulen, statt in Regelschulen integriert zu werden. Dabei wissen wir, dass inklusiver Unterricht nicht nur die soziale Teilhabe fördert, sondern allen Schüler*innen zugutekommt. Die Landkreise Fürstenfeldbruck und Dachau haben erste Maßnahmen ergriffen, um den inklusiven Bildungsansatz auszubauen – doch der Weg zu einem flächendeckenden Angebot ist noch lang. Wir fordern daher verstärkte Investitionen in barrierefreie Schulen, zusätzliche Unterstützungsangebote und geschulte Lehrkräfte, die die Inklusion aktiv voranbringen.

Im Bereich der Arbeitswelt gilt es, Diskriminierung abzubauen und Menschen mit Behinderungen den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen. Bayern hat hier bereits Projekte angestoßen, die die berufliche Integration fördern sollen. Doch viele Unternehmen bleiben noch zurückhaltend, wenn es um die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen geht. Hier sind gezielte Anreize und eine konsequente Antidiskriminierungspolitik gefragt.

Die Barrierefreiheit des öffentlichen Raums – von Gebäuden über den Nahverkehr bis hin zur digitalen Kommunikation – ist nach wie vor unzureichend. Besonders im ländlichen Raum, auch in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Dachau, ist der Ausbau barrierefreier Angebote eine Herausforderung, die wir entschlossen angehen müssen. Jede und jeder soll unabhängig von der eigenen Behinderung an allen gesellschaftlichen Aspekten teilhaben können.

Für uns Grüne ist klar: Die Rechte und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen müssen konsequent umgesetzt werden. Die volle Inklusion ist nicht nur ein Ziel, sondern eine Verpflichtung, die aus der UN-Behindertenrechtskonvention und aus dem Grundsatz der Menschenwürde resultiert. Gemeinsam müssen wir Barrieren abbauen, Vorurteile überwinden und ein inklusives Miteinander schaffen.