230207 Red Hand Day Bundestag Claudia Roth Annalena BaerbockZum Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldat*innen am 12. Februar erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe:
 
Zum einundzwanzigsten Mal findet mittlerweile der sogenannte Red Hand Day statt. Und immer noch ist es eine traurige Tatsache, dass weltweit weiterhin circa 250.000 Kinder in Krisengebieten und Kriegen als Soldat*innen eingesetzt und missbraucht werden. Das ist ein klarer Verstoß gegen die Kinderrechte und gegen das Völkerrecht.

Zwar haben mittlerweile 172 Staaten das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert, das verbietet, dass Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren als Soldat*innen eingesetzt werden. Trotzdem bleiben die Zahlen seit Jahren auf einem erschreckend hohen Level und vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika werden nach wie vor Kinder und Jugendliche zwangsrekrutiert oder mit falschen Versprechungen angeworben.

Diese Kinder kennen oft nichts als Krieg. Diese Mädchen und Jungen werden um ihre Kindheit gebracht. Sie kämpfen an der Waffe, verrichten oftmals gefährliche Botendienste oder müssen lernen, Sprengstoffe oder Minen anzubringen. Manchem Mädchen droht zudem noch sexuelle Gewalt. Oftmals sind diese Kinder lebenslänglich traumatisiert und werden für immer von diesen schrecklichen Bildern verfolgt.

Deshalb ist es gut und wichtig, dass sich die Bundesregierung ausdrücklich für Kinderschutz und gegen Kindersoldat*innen einsetzt. Das Thema Kinderschutz soll zum Beispiel bei neuen UN-Friedensmissionen von Anfang an verankert werden und die Missionen mit Kinderschutzbeauftragten und Menschenrechtsexpert*innen ausgestattet werden.

Wichtig ist aber auch, dass Kinder, die früher Soldat*innen waren, Schutz und politisches Asyl in Deutschland und Europa bekommen. Und sie brauchen dann natürlich psychologische und medizinische Versorgung, damit die alten Wunden heilen können.

Reintegrationsprogramme zur Wiedereingliederung ehemaliger Kindersoldat*innen - wie UNICEF sie anbietet - müssen ausreichend finanziell gefördert werden. Nur so haben diese Mädchen und Jungen wieder eine Zukunft.