Zum OECD-Bericht über Weiterbildung in Deutschland erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Aus- und Weiterbildung:
Viel zu oft scheitert Weiterbildung in Deutschland an Geld, fehlender Zeit oder bürokratischen Hürden. Da hilft auch kein Schönreden seitens der Bundesregierung, dass mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie wichtige Schritte gegangen worden seien. Diese reichen bei weitem nicht, um Herausforderungen wie die Digitalisierung und den ökologischen Umbau der Wirtschaft erfolgreich zu meistern.
Wir Grüne fordern deshalb schon seit langem, Weiterbildung finanziell attraktiv zu machen mit einem Weiterbildungsgeld für Menschen ohne aktuelle Berufstätigkeit bzw. mit einem Weiterbildungs-BAföG für diejenigen, die dafür eine Auszeit aus dem Beruf nehmen.
Beides muss auskömmlich sein und den Lebensstandard sichern. Wir wollen ein Recht auf Weiterbildung für alle, flankiert durch einen Freistellungsanspruch im Betrieb für die Zeit der Weiterbildung. Wer in Teilzeit weiterarbeiten will, soll dafür den korrespondierenden Teilzeitfreistellungsanspruch erhalten.
Denn mit Bildungsurlaub allein ist eine mehrjährige Fortbildung nicht zu stemmen. Die OECD stützt uns auch, wenn sie mehr Übersicht über die Angebote anmahnt. Dafür schlagen wir Bildungsagenturen vor Ort vor, die über die Angebote und die Finanzierungsmöglichkeiten beraten. Eine zentrale digitale Plattform muss dies flankieren für diejenigen, die ihre Informationsangebote lieber online abrufen. Sie beinhaltet das Portfolio der Anpassungs- und Aufstiegsqualifizierungen sowie Teilqualifikationen ebenso wie perspektivisch online-Kurse und online-Prüfungen.
Gut, wenn die OECD mit ihrem Bericht da weiter hilft.