Fakt sei, dass die bisherigen Kreditpakete unzureichend seien: „Aller Voraussicht nach wird die griechische Politik diese Haushaltslücken nicht vollständig aus eigener Kraft schließen können. Ein drittes Kreditpaket scheint daher unausweichlich. Bislang kursieren Summen von 4-4,5 Mrd. Euro in 2013/2014 und weiteren 11 Mrd. Euro in 2015/2016. Bisher gab es jedoch seitens der Bundesregierung noch keine klare Aussage, wie diese Finanzierungslücken geschlossen werden sollen. Vielmehr flüchtet sich Finanzminister Schäuble in Dementis und Kanzlerin Merkel in ihre gewohnte abwartende Haltung", so Manuel Sarrazin.

Die GRÜNEN vor Ort machen darauf aufmerksam, dass die Diskussion nicht verschoben werden sollte, sondern möglichst bald die Weichen gestellt werden müssen, damit sich die Lage für Griechenland und den Euroraum bessern kann.

Dazu gehöre, so das Fazit der Veranstaltung, eine Prüfung der Möglichkeit und Sinn eines Schuldenerlasses für Griechenland. In jedem Fall müsse die Stabilität des Euro und der Zusammenhalt in der Euro-Zone jede Mühe wert sein. Ein Auseinanderbrechen hätte nicht bezifferbare Folgen - haushalterisch, ökonomisch, politisch - auch für Deutschland.

Beate Walter-Rosenheimer merkte an: „Griechenland spart, aber es sind weiterhin große Einschnitte und Herausforderungen für das Land zu befürchten. Deshalb braucht es eine Haushaltskonsolidierung, Investitionen in zukunftsfähige Wirtschaftsbereich und Hilfen für kleine und mittelständische Unternehmen." Zudem bedürfe es dringend Maßnahmen, um die viel zu hohe Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Auch wenn weiterhin ein großer Reformbedarf bestehe, gebe es durchaus auch einige positive Entwicklungen für Griechenland: Es wurde die rechtlichen Grundlage für die neue Finanzverwaltung geschaffen, was eine Voraussetzung für eine effektive Bekämpfung der Steuerhinterziehung darstellt; Die Re-Kapitalisierung der vier Hauptbanken wurde abgeschlossen; Außerdem wurden bereits wichtiger Strukturreformen in den Bereichen Gesundheit, der Öffnung von Berufen und dem öffentliches Finanzmanagement umgesetzt.

„Wir müssen weiter mit Europa durch die Krise gehen! Für ein starkes Europa", so das Credo des Abends.