Unter dem Stichwort „Erinnerungskultur" besuchten die Abgeordneten zusammen mit Luise Krispenz (Sprecherin der Grünen Kreisverband Dachau), die sie den ganzen Tag über begleitete, die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau.

Die Leiterin der Gedenkstätte Frau Hammermann berichtete von der Umstrukturierung der Gedenkstätte und wie sie damit und mit der ständig sich verändernden Ausstellung versuchen auf die Frage zu antworten: Wie kann man heute noch sinnvoll Interesse wecken und ein Bewusstsein schaffen für die Geschichte der NS-Zeit? Gerade für jüngerer Leute ist das Thema viel abstrakter zumal es kaum noch Zeitzeugen gibt. Bestimmte Zeiträume, wie die Anfangsjahre des KZ, dürfen zudem nicht in Vergessenheit geraten.

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„Wie können wir andere Kulturen besser verstehen?", war die Frage mit der die Abgeordneten zum Asylbewerberheim in Dachau gefahren sind. Dort konnten sie sich ein Bild von der Situation machen und mit Vertretern der Regierung Oberbayern als auch mit Anna Binder, die den Arbeitskreis Asyl in Dachau vertritt, ihre Fragen besprechen. Besonders die ehrenamtliche Arbeit des Arbeitskreises ist sehr wertvoll: Sie betreuen die BewohnerInnen bei den verschiedensten Belangen, wie Wohnungssuche, Beschaffung von Kleidung und bei Behördengängen.

Der anschließende Stadtspaziergang fiel wegen des Kälteeinbruchs kürzer aus als geplant. Für den geladenen Verkehrsreferenten und den Kulturamtsleiter gab es trotzdem genügend Möglichkeit ihre Belange den Abgeordneten mitzuteilen.

Die anschließende Abendveranstaltung lief unter dem Titel „Kultur und Verkehr: Was in Dachau Verbindungen schafft!"

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Beate Walter-Rosenheimer eröffnete die Diskussionsveranstaltung: „Diese Themenverbindung klingt ja zunächst abwegig, doch es hat mehr miteinander zu tun, als es zunächst scheint. Wie der Titel der Veranstaltung schon sagt: Verkehr und Kultur, beides schafft Verbindungen! Und zwar in erster Linie zwischen den Menschen. Ein funktionierendes öffentliches Verkehrssystem ist notwendig, damit Menschen überhaupt zueinander kommen können, zu ihren Freunden und Verwandten, zur Arbeit, Uni, Schule oder eben zu kulturellen Veranstaltungen im engeren Sinne (wie Lesungen, Kunstausstellungen, Musiknächte etc.). Kultur fördert gleichzeitig die Begegnung und den Austausch auch z. B. mit anderen Kulturen".

Im Anschluss berichtete Agnes Krumwiede als Sprecherin für Kulturpolitik von ihrer kulturpolitischen Arbeit im Bundestag und ihren Erfahrungen aus dem Wahlkreis. Anton Hofreiter, Vorsitzender im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung machte danach auf die Bedeutung und die Chancen einer neuen grünen Verkehrspolitik für die Siedlungsentwicklung und die Bedeutung für die Inklusion aller Mitbürgerinnen und Mitbürger aufmerksam (so muss z. B. bedacht werden, dass nur 50% der Deutschen täglich Zugriff auf ein Auto haben). Im Anschluss fand eine offene Diskussion statt, bei der die Abgeordneten den Anwesenden Rede und Antwort standen.