Zusammen mit fünf jungen Leuten der Grünen Jugend Fürstenfeldbruck machte sie am 13. März auf diese Ungerechtigkeiten, die vor allem Frauen betreffen, aufmerksam. Durch Verkleidung in verschiedene ArbeitnehmerInnen-Gruppen versuchten die jungen Leute greifbar zu machen, wo Benachteiligung besonders stattfindet. Es gab eine Köchin, eine Frau aus dem Dax-Vorstand, eine Renterin, eine Arzt und einen Anwalt. Dabei trugen sie verschiedene Schilder, die die Entgeltdiskriminierung der jeweiligen Berufssparten aufdeckte.
Für Beate Walter-Rosenheimer war es nicht nötig sich zu verkleiden. Sie macht mit ihrem Schild "nur 33% der Abgeordneten im Bundestag sind weiblich" auf den Missstand aufmerksam, dass auch in der Regierung Frauen unterrepräsentiert sind. Das ist aber gar nicht zu vergleichen mit dem Anteil von 94% Männern in Dax-Vorständen.
Aber Frauen haben nicht nur weniger Einfluss, weil sie weniger in den entscheidenden Gremien vertreten sind. Besonders gegen die Entgeltdiskriminierung muss angekämpft werden. Sie verstößt gegen die Verfassung, denn laut Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes sind Frauen und Männer gleichberechtigt.
Folglich forderte die Grüne Bundestagsfraktion und Beate Walter-Rosenheimer am letzten Frauentag von der Bundesregierung gesetzliche Regelungen, um die Entgeltdiskriminierung zu unterbinden. Alle Tarifverträge und sonstige Entgeltregelungen müssen auf Entgeltdiskriminierung überprüft werden. Besonders fatal an der derzeitigen Situation ist, dass Frauen wegen der Geheimhaltungsklausel in Arbeitsverträgen nicht einmal gegen die Ungleichbehandlung ankämpfen können, da sie schlicht nicht wissen, ob der männliche Arbeitskollege mehr verdient.
Es handelt sich auch nicht nur um marginale Unterschiede. Wie drastisch sie sind führt die Grüne Jugend vor Augen. Eine Köchin verdient im Monat im Schnitt 300€ weniger als ihr männlicher Kollege. Ein Arzt verdient durchschnittlich in seinem gesamten Arbeitsleben 700.000€ mehr als eine Ärztin.
Um gegen die Benachteiligung von Frauen anzukämpfen, fordert Beate Walter-Rosenheimer zusammen mit der Grünen Jugend unter anderem die Frauenquote in Unternehmen, flexible Arbeitszeitmodelle, den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen und die Abschaffung des Ehegattensplittings, das besonders Frauen wegen der hohen Grenzsteuerbelastung in ihrer Erwerbstätigkeit einschränkt.