Am 1. Oktober 2019 wurde die A94 zwischen Pastetten und Heldenstein für den Verkehr freigegeben.
Die Bürgerinitiative "A94 nie" hatte seit 1977 gegen die Autobahn durchs Isental gekämpft und unter anderem mit extremer Lärmbelastung für Anwohner*innen argumentiert.
Anders als alle anderen Parteien standen die Grünen von Anfang an auf allen politischen Ebenen uneingeschränkt hinter den Forderungen der Bürgerinitiative. Seit Eröffnung des Teilstückes ist klar: Die Gegner*innen hatten Recht - die Lärmbelastung ist gigantisch.

Beate Walter-Rosenheimer hat daher einen offenen Brief und Bundesverkehrsminister Scheuer geschrieben:
Sehr geehrter Herr Minister Scheuer, 
 
am 1. Oktober 2019 wurde das 33 Kilometer lange Teilstück der A94 zwischen Pastetten und Heldenstein für den Verkehr freigegeben. Sie und Ihr Kollege aus Bayern waren bei der 
Eröffnung dabei und haben diese Eröffnung gefeiert. 
 
"Der Verkehr fließt hier nun schneller und sicher.", "Die Isentalautobahn wird zur Lebensader für die gesamte Region", "Gleichzeitig haben wir naturschonend gebaut und mit umfassenden Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner das bestmögliche getan." So wurden Sie am nächsten Tag in der Presse zitiert. 
 
Den Anwohnerinnen und Anwohnern, die von diesem neuen Teilstück betroffen sind, müssen diese Worte wie Hohn erscheinen: Seit Eröffnung des Teilstückes herrscht blankes Entsetzen über extreme Lärmbelastung. 
 
Insbesondere der Asphaltaufbau - Asphaltschicht darauf Betonplatten darüber DSVH-Belag, der alle 5 Meter durchtrennt ist - führt zu massivem Protesten. 
 
Ich bitte um die Beantwortung folgender Fragen: 
 
1. Wurden bei der Abnahme des Teilstückes Pastetten/Heldenstein der A94 Mängel festgestellt? 
 
2. Laut Planfeststellungsbeschluss müssen alle Brückenaufhängungen geräuschlos sein. Wurde dies geprüft? 
 
3. Entspricht der Asphaltaufbau auf der gesamten Strecke den Anforderungen? 
 
4. Wurden alle gesetzlichen Grenzwerte eingehalten? 
 
Für mich ergeben sich aus den extremen Belastungen der Anwohnerinnen und Anwohner 
folgende Forderungen: 
 
1. Sofortiges Tempolimit von 100 km/h für alle PKW und 60 km/h für Lastwagen auf der A94 von der Anschlussstelle Dorfen bis Pastetten als sofort wirksame Lärmschutzmaßnahme. 
 
2. Befahrung der genannten Strecke mit Lärmmessung 
 
3. Ausreichend hohe Lärmschutzwände 
 
Darüber hinaus bitte ich um Einsicht in die Abnahmeprotokolle. 
 
Sehr geehrter Herr Minister, alle Untersuchungen zeigen: Lärm macht krank! Das trifft umso mehr auf Dauerlärm zu. Zum Schutz der betroffenen Bevölkerung bitte ich Sie, umgehend aktiv zu werden. 
 
Mit freundlichen Grüßen 
 
Beate Walter-Rosenheimer, MdB