Der Anfang einer „Allianz für Flüchtlinge“ ist gemacht. Mit dem Paket, das Bund, Länder und Sozialpartner heute vorgestellt haben, wird es vielen jungen Flüchtlingen besser gelingen, einen Weg in Ausbildung und ein eigenständiges Leben zu finden. Viele bekommen dadurch eine Chance, ihren Schul- oder Berufsabschluss nachzuholen. Nach langem Sommerschlaf setzt die Bundesregierung mit Hilfe der Allianzpartner nun endlich ein wichtiges Willkommens-Zeichen.

Das alleine wird nicht ausreichen: Auszubildende und Betriebe brauchen von Beginn an die Gewissheit, dass der Aufenthalt für die Ausbildungsdauer sicher ist. Hier muss die Bundesregierung beim Bleiberecht nachbessern. Nur mit echter Rechtssicherheit werden sich beide auf einen Ausbildungsvertrag einlassen können. Außerdem muss die Wartezeit, bis wichtige Unterstützungen wie die Assistierte Ausbildung und die ausbildungsbegleitenden Hilfen möglich sind, auf drei Monate verkürzt werden.

Qualifizierten Asylsuchenden und Geduldeten mit Aussicht auf einen Ausbildungsplatz sollte der Wechsel des Wohnsitzes möglichst bald ermöglicht werden. Hier muss sich Bildungsministerin Wanka endlich durchsetzen. Es reicht nicht, dass sie in der Fachdebatte von „regionalen Disparitäten“ spricht. Die regionalen Unterschiede auf dem Ausbildungsmarkt dürfen für junge Flüchtlinge nicht zur Zukunftsfalle werden.