In Deutschland beginnen jedes Jahr über 1000 junge Rekruten und Rekrutinnen ihren Dienst bei der Bundeswehr. Sie haben sich freiwillig verpflichtet und der Bundeswehr gefällt das. Sie wirbt für den Dienst an der Waffe und erlaubt ihn auch Minderjährigen.

Damit ist Deutschland eines der wenigen Länder weltweit, das zwar das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention (zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes betreffend die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten) ratifiziert hat, aber dennoch .gegen dieses verstößt. Die Position der UN ist klar: Straight Eighteen heißt die Devise, keine Minderjährigen an die Waffen bzw. in die Armee.

Warum hält sich Deutschland nicht daran? Warum darf die Bundeswehr minderjährige Jugendliche anwerben und verpflichten? Dazu möchte Beate Walter-Rosenheimer von der Bundesregierung wissen:

1. Nach welchen Kriterien bzw. durch welche Aufgaben stellt die Bundeswehr die psychische Belastbarkeit von minderjährigen Bewerberinnen und Bewerbern, die sich freiwillig verpflichten möchten, im Auswahlverfahren fest und wie viele minderjährige Bewerberinnen und Bewerberwerden pro Jahr aufgrund psychischer Instabilität abgelehnt (bitte aufschlüsseln für die Jahre 2012, 2013, 2014, 2015)?  

2. Wie viele Soldatinnen und Soldaten, die minderjährig ihren Dienst angetreten haben, brechen ihren Dienst vor beziehungsweise nach Vollendung ihres 18. Lebensjahres ab und wie viele körperliche Übergriffe wurden von minderjährigen Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in den Jahren 2012 bis 2015 jährlich angezeigt (bitte aufschlüsseln nach Soldatinnen und Soldaten, welche die Probezeit bereits beendet haben und Soldatinnen und Soldaten, die die Probezeit noch nicht beendet haben bzw. nach Art der Delikte und Geschlecht des Opfers)?